Bei der diesjährigen BahnzumBerg Autorenwanderung haben wir uns als Ziel das Carl-von-Stahlhaus in den Berchtesgadener Alpen ausgesucht. Ich möchte hier die Varianten auf den Schneibstein und Hohen Göll beschreiben, den Bericht zur normalen Tour auf das Hohe Brett gibt es hier.
Verbindungen mit Bahn und Bus von Bad Endorf
Wir empfehlen von Bad Endorf diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Mit dem Zug fahren wir von Salzburg nach Golling, dem Startpunkt der Tour.
Aufstieg zum Carl-von-Stahlhaus
In Golling gehen wir anfangs auf einer Straße, welche über die Salzach führt, in Richtung Bluntautal/Carl-von-Stahlhaus. Das wunderschöne Bluntautal durchqueren wir und folgen weiter der Beschilderung ‘Stahl-Haus’.
Der Weg wird im Wald etwas steiler, schließlich gelangt man zu zwei Almen, bei welchen man den Wasservorrat vor dem letzten Anstieg nochmals auffüllen kann.
Weiter gehts bergauf durch Latschen auf das Torrener Joch, wo wir im Carl-von-Stahlhaus übernachten.
Absteher zum Schneibstein
Nach einer ausgiebigen Mahlzeit hat mich die Motivation erneut gepackt und ich entschied mich, einen abendlichen Abstecher auf den Schneibstein zu machen. Vom Stahlhaus gelangt man in ungefähr eineinhalb Stunden über teilweise felsiges Gelände auf den 2.276 Meter hohen Gipfel.
Schon während dem Aufstieg kann man die traumhafte Aussicht in Richtung Watzmann und steinernes Meer genießen und am Gipfel reicht die Fernsicht über das Hagengebirge hinweg bis auf das Hochkönigmassiv.
Blick auf das Hagengebirge und den Hochkönig im Hintergrund. Foto: Simon Widy
Wenn man noch Energie hat, ist der Schneibstein in jedem Fall ein lohnenswertes Ziel. Der Abstieg erfolgt über den Aufstiegsweg.
Übrigens: Im Hagengebirge lebt eine der größten Steinbock-Populationen Deutschlands… ich konnte dennoch leider keinen erblicken.
Aufstieg zum Hohen Brett
Der allgemeine Plan an Tag zwei war, das Hohe Brett als Gipfel mitzunehmen und dann über die Mitterkaseralm zur Bushaltestelle Hinterbrand abzusteigen.
Am Weg zum Hohen Brett. Foto: Birgit Reiter
Auf das Jägerkreuz, einen Vorgipfel zum Hohen Brett führt ein einigermaßen steiler, teilweise versicherter Steig über brüchige Felsen, von dort an geht es unschwierig über den Bergrücken bis zum Gipfel.
Über den Bergrücken geht’s auf den Gipfel. Foto: Birgit Reiter
Variante Hoher Göll über Brettriedel und Alpeltalsteig
Am Hohen Brett hat mich die Wanderlust wieder einmal gepackt und ich beschloss, über das Brettriedel auf den Hohen Göll zu steigen, um in weiterer Folge über den Alpeltalsteig nach Hinterbrand zu gelangen, wo ich mich mit der Gruppe wieder vereine.
Versicherte Stelle am sogenannten „Brettriedel“. Foto: Simon Widy
Am Grat geht es stellenweise in leichter, seilversicherter Kletterei immer wieder auf- und abwärts weiter, nach einer Schneefeldquerung kommt man bereits zur Abzweigung Alpeltalsteig, es geht aber noch nicht abwärts, sondern bergauf über Geröll und Felsen auf den Hohen Göll. Oben erlebt man nicht nur ein sehr schönes Gipfelkreuz, sondern auch einen beeindruckenden Rundumblick, der an klaren Tagen bis zum Großglockner reicht.
Links: Schneefeldquerung vor dem letzten Abstieg. Rechts: Gipfelkreuz Hoher Göll. Fotos: Simon Widy
Nach einer kurzer Gipfelrast steigt man bis zu dem bereits erwähnten Wegweiser ab, dort beginnt der Alpeltalsteig, welcher durch einen weitreichende, schneefelddurchzogene Karstlandschaft führt.
Karstlandschaft und Schneefelder im Alpeltal. Fotos: Simon Widy
Im Alpeltal ist große Vorsicht geboten, der Karst in Abwechslung mit Schneefeldern birgt einige Gefahren. Nach den Alpelköpfen (auf circa 1.800 Metern) wird das Gelände etwas harmloser, der übrige Weg führt neben imposanten Felswänden durch Geröll und Wald bis nach Hinterbrand.
In Hinterbrand treffe ich die anderen wieder und wir fahren gemeinsam mit dem Bus 838 nach Berchtesgaden und dann weiter nach Salzburg.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 2 Tage Wandern 2.900 HM 2.100 HM 30 km GPX Track
Simon Widy ist begeisterter Bergsportler und wohnt derzeit in Innsbruck. Für die Anreise zum Berg wählt er oft öffentliche Verkehrsmittel, da er gerne Touren geht, deren Ziel vom Ausgangspunkt abweichen.