Hagener Hütte

Der kleine See im Anstieg zur Hütte - man sieht den Winterraum (Hütte) der Hagener Hütte. Foto: Karl Plohovich

Die Tour führt über den Niederen/Mallnitzer Tauern (Tauern bedeutet: Übergang) von Sportgastein nach Mallnitz. Diese Verbindung wird seit Jahrtausenden (!) genutzt. Je nach Zeit, Lust und Kondition lässt sie sich mit Varianten anreichern.

Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von München zu dieser Tour für dich finden.

Die guten öffentlichen Verbindungen – nur einige Wochen im Jahr ist Sportgastein nicht mit dem Bus erreichbar – die guten Wege und die prachtvolle Landschaft legen es nahe, diese sanfte Überquerung des Alpenhauptkamms zu unternehmen. Für die Stunden der Hin- und Rückfahrt empfiehlt sich der Blick aus dem Fenster – oder in ein gutes Buch.

Ich habe diese Tour im späten September unternommen. Sie ist aber sicher ab dem Frühsommer, sobald es die Schneelage zulässt, empfehlenswert (und wohl auch mit Skiern schön). 

Die Zugfahrt durch das Gasteinertal bietet vielfältige Einblicke. Erst nach und nach wird klar: Dies ist das Kötschachtal und dies das Angertal etc. In Bad Gastein steigt man in den Bus 550 um. Spätestens jetzt sollte man das Buch weglegen und sich von den steilen Hängen und den Wasserfällen in Bann ziehen lassen. Wie überrascht wird man dann nach 25 Minuten bei der Ankunft in Sportgastein (1.575 Meter) sein: Ein weites Hochtal nimmt den Wanderer in Empfang und bietet vielfältige Verlockungen.

Wanderung von Sportgastein nach Mallnitz

Blick vom Anstieg zur Hütte zurück ins Nassfeld - links Schareck. Foto: Karl Plohovich
Blick vom Anstieg zur Hütte zurück ins Nassfeld – links Schareck. Foto: Karl Plohovich

Der Weg zur Hagener Hütte führt lange Zeit fast eben auf Almstraßen und steigt dann über Wiesen und Zwergstrauchheiden ins Eselkar (Unterstandshüttchen, 2.099 Meter) an. 

Herbstfarben - Rückblick zum Sparangerkopf und Schareck (rechts). Foto: Karl Plohovich
Herbstfarben – Rückblick zum Sparangerkopf und Schareck (rechts). Foto: Karl Plohovich

Wer möchte, kann einen kleinen See (Titelfoto) besuchen. Der Weg leitet dann nicht in die tiefste Einsattelung, sondern quert den Hang und führt zur Hagener Hütte (2.446 Meter). Das kleine Nebenhaus ist der Winterraum.  An jenem späten, sonnigen Septembertag war die Hütte noch einladend offen.

Von hier weg gibt es eine Reihe von Möglichkeiten: auf bequemen Weg gleich zur Jamnigalm absteigen; oder gar den Vorderen Geißlkopf/Gesselkopf (2.974 Meter; die Landkarten sind sich nur bei der Höhenangabe einig) in Angriff nehmen?

Ich habe mich damals vom Blick auf den Hagener Weg und der warmen Herbstsonne noch zur Feldseescharte verführen lassen. Die steilen Grashänge, deren Querung das Steiglein ermöglicht, mahnen zu sorgfältigen Schritten. Der Lohn ist die Bekanntschaft mit dem Weißgerber Biwak (2.712 Meter) und der Blick in die Glocknergruppe und zur Hochalmspitze etc. 

Weißgerber Biwak in der Feldseescharte. Foto: Karl Plohovich
Weißgerber Biwak in der Feldseescharte. Foto: Karl Plohovich

Der lange Abstieg führt dann ebenfalls zur Jamnigalm. 

Blick über die Jamnighütte und das Tauerntal nach Mallnitz. Foto: Karl Plohovich
Blick über die Jamnighütte und das Tauerntal nach Mallnitz. Foto: Karl Plohovich

Auf Wegen – man wird nicht die Fahrstraße wählen – geht es durchs Tauerntal mit der Stocker Hütte zum Bahnhof Mallnitz (von dort im zwei Stunden Takt nach Salzburg). 

Herbst im Tauerntal. Foto: Karl Plohovich
Herbst im Tauerntal. Foto: Karl Plohovich

Dieser Weg stellt wohl eine der einfachsten Überschreitungen des Alpenhauptkamms dar. Besonders im Herbst, wenn im Tal die Neben den Tagen ein trübes Gepräge geben, wird man anders – „sonnen-reicher“ – nach Salzburg zurückkehren als man aufgebrochen ist.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   8:30 Std Wandern   900 HM   1.300 HM   19 km   GPX Track

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